Agnita/Agnetheln, 31 Oktober 2008 – Vertreter von Landwirtschafts- und Umweltministerium, Lokalverwaltungen und NGO’s aus Natura2000-Gebieten des Schäßburger Gebiets und des Harbachtals haben am Freitag, 31. Oktober, in Agnetheln die Schwierigkeiten bei der Implementierung des europäischen Natura2000-netzwerkes in Rumänien sowie Lösungsansätze zum Nutzen der ansässigen Bevölkerung diskutiert.
Das Treffen wurde im Rahmen des Projektes „Natura2000 in Rumänien – ein Ansatz auf zwei Ebenen zur Einbindung von interessierten Akteuren auf regionalem und nationalen Niveau” von der Königlich-Niederländischen Gesellschaft für Naturschutz und dem Donau-Karpaten-Programm des WWF International organisiert und durch das BBI-MATRA-Programm der niederländischen Regierung finanziert.
Das Problem der Genehmigunserteilungen für Pläne, Programme und Projekte innerhalb der Natura2000-Gebiete sowie der Mangel an Informationen für die lokale Bevölkerung über Natura2000 wurden als Kernprobleme benannt.
Als mögliche Lösung für die entstandenen Probleme wurde die Initiative PH+ ins Leben gerufen, um so für die Natura2000-Gebiete „Podişul Hârtibaciului” (Harbach-Hochland) und „Sighişoara-Târnava Mare” (Schäßburg-Große Kokel) eine Struktur für Kooperation und Koordination für alle relevanten und interessierten Akteure zu schaffen.
„Wir haben den Namen anhand des Harbach-Hochland-Schutzgebietes gewählt und mit einem Plus ergänzt, da wir hoffen, positive Arbeit zu leisten,” sagte Erika Stanciu, Regionalkoordinatorin für Schutzgebiete beim Donau-Karpaten-Programm des WWF International. „Die erste Aktion der Initiative PH+ wird ein Antrag an die Umwelt-Strukturfonds sein, um einen integrierten Managementplan für die beiden, sich teilweise überlagernden Natura2000-Gebiete auszuarbeiten. Gleichzeitig wird dieses Projekt dabei helfen, die Natura2000-Ausgleichszahlungen für hiesige Landwirte einzuführen und Aufklärung für die Bevölkerung leisten. Die Nutznießer dieses Projektes werden die Einwohnerinnen und Einwohner der Städt und Dörfer des Gebietes sein.”
Der international angesehene WWF wird die Ausarbeitung und Implementierung des Projektes in Partnerschaft mit den Stiftungen ADEPT, Mihai Eminescu Trust und der Organisation für Vogel- und Naturschutz Milvus koordinieren. Zur PH+ gehören ebenso die Lokalen Aktionsgruppen für Ländliche Entwicklung „Microregiunea Hârtibaciu”, „Dealurile Târnavelor” und „Podişul Mediaşului” sowie Gemeinderäte, Forstverwaltungen, Umweltämter und weitere interessierte Stiftungen und Vereine.
Das unter die Habitat-Richtlinie fallende Natura2000-Gebiet Sighişoara-Târnava Mare soll natürliche Siedlungsräume von Bedeutung schützen und umfasst eine Fläche von mehr als 85.000 ha im Gebiet Schäßburg-Birthälm-Reps-Trappold. Das Harbach-Hochland-Gebiet – ausgewiesen anhand der Vogelschutzrichtlinie – ist Rumäniens größtes kontinentales Schutzareal, schließt nördlich das oben genannte Areal mit ein und erstreckt sich über 246.000 ha bis nach Rothberg-Grosschenk-Fogarasch.
Unter anderem nahmen an der Agenthler Veranstaltung Josef Fanta und Peter Veen seitens der Königlich-Niederländischen Gesellschaft für Naturschutz teil, desweiteren Sissi Samec für die Regionale Umweltbehörde Hermannstadt, Elena Giurea für das Rumänische Umweltamt, Valentin Tudorache von der Kreisdirektion Hermannstadt des Landwirtschaftsministeriums, der Agnethler Bürgermeister und Vorsitzende des Harbachtalvereins Radu Curcean, Ioan Petcu von der GAL Podişul Mediaşului, Cristian Gherghiceanu von der GAL Dealurile Târnavelor und Ilarion Bârsan seitens der GAL Microregiunea Hârtibaciu.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Joachim Cotaru, Koordinator der Initiative PH+/ Verein GAL Microregiunea Hârtibaciu, email contact@gal-mh.eu, tel. 0740-959389
Antworten
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.