Übernommener Artikel: „Die EU-Ratspräsidentschaft „kann“ es nicht. Spendenaufruf zur Finanzierung der Berichterstattung zur Lage der Roma & Sinti in Ungarn“

von Mike Behrens, Freitag, 13. Mai 2011 um 18:08

Ein Haus unter Gewaltandrohung für einen Forint verkauft – wie bitte?

Da da ungarische Regierung nicht willens ist eine ausreichende, objektive und unabhängige Berichterstattung zur Lage der Sinti und Roma in Ungarn zu fördern oder anders zu gewährleisten; und auch keine Regierungsprogramme zur Förderung der Kultur in diesem Bereich bereitstellen möchte; sehen wir uns derzeit gezwungen eine öffentliche Spendenaktion, zumindest zur Berichterstattungsfinanzierung zu beginnen.

Wir sehen im Moment als einen fleissigen und unermüdlichen, den Filmdokumentator Herrn Ádám Csillag, welcher diese Arbeit seit langem ohne jegliche Förderung betreibt – also privat finanziert.

Hier mit einer Berichtersttatung aus Gyöngyöspata: „Der Dokumentarfilmer Ádám Csillag lässt Roma aus Gyöngyöspata erzählen, dass sie in ein anderes Dorf fliehen wollten, sie jedoch nicht aufgenommen wurden. Im Zufluchtsdorf wurden sie sofort zum Umdrehen gezwungen.“

Hier nur ein Beispiel seiner Arbeit: http://vimeo.com/23629089

Ádám Csillag schreibt (übersetzt worden): „Eine Nachricht, die überhaupt kein Aufsehen erregt hat, obwohl seit der Vertreibung der „Schwaben“ aus Ungarn nach dem II. Weltkrieg so etwas im Land nicht passierte.“ Die Frau im Film erzählt: „Ich weiß nicht, was wir falsch gemacht haben, wir haben doch alles unterschrieben, was sie wollten, trotzdem lassen sie uns nicht in Ruhe. Es waren etwa drei oder vier Garden hier, wir haben ihnen erlaubt, das sie marschieren, wir haben ihnen alles unterschrieben, was sie wollten, wir waren ihnen trotzdem nicht gut genug. Dann sollen sie uns sagen, wir wir uns verhalten sollen! Aber so ist es nicht gut, anders ist es auch nicht gut – nichts passt denen. Ich hatte zweimal einen Herzinfarkt, wir können so nicht mehr weiterleben.“ (die arme Frau meint nämlich, wenn sie alles unterschreibt, d.h. wenn sie sich „brav“ verhält, dann werden die Gardisten wohlgesonnen). Sie erzählt weiter, die Romakinder trauten sich seit einiger Zeit nicht in die Schule, weil Gardisten in die Schule kommen und sie fotografieren. Den Kindern werfen sie immer wieder einen kleiner Betrag hin, damit sie Seifen kaufen und sich waschen (!). Man sagt ihnen, sie seien Ratten, würden umgebracht. Das Mädchen erzählt, sie könnten das nicht mehr ertragen, man solle lieber ihre Häuser aufkaufen, dann könnten sie wenigstens nach Canada auswandern. Sie könnten nicht in die Schule, könnten nirgends hin, weil sie Angst hätten. Diejenigen hätten es besser gehabt, die abgeholt und dann umgebracht wurden (sie spricht sehr aufgeregt, etwas undeutlich, man kann nicht alles verstehen), man solle sie lieber nach Canada bringen. Die Gardisten stünden vor den Geschäften, und wenn die Romakinder kommen, beschuldigen sie, sie hätten etwas geklaut. Dann würden sie davongejagt. Wenn Gardisten angreifen, Steine schmeissen, passiere denen nichts, wenn sich Roma wehren, würden sie sofort abgeholt, erzählt sie weiter. Wenn Roma verletzt seien, würden sich die Polizisten weigern, den Sanitätsdienst anzurufen. Sie hätten immer Angst, könnten die Gardisten von den Polizisten nicht mehr unterscheiden. Alle seien kahl geschoren und unfreundlich. Viele seien bereits aus Gyöngyöspata weggezogen.“

Für eine kleine Spende zur Sicherstellung der – aus unserer Sicht – sehr wichtigen filmischen Dokumentation zur Situation – also der dortigen „Begebenheiten“, der durch die Mehrheitsgesellschaft verhassten, verfolgten, vertriebenen, betrogenen und verletzten Menschen, wären wir Ihnen – vielleicht sogar auch noch der Großteil der Menschheit – sehr dankbar:

 

Bankverbindung:

Unicredit Bank Budapest

Budapest, Szabadság tér 5-6 (Szervita téri fiók)

Csillag, Ádám

SWIFT code: BACXHUHB

IBAN: HU76 1091 8001 0000 0009 8949 0005

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