Vergessene Orte 2: Magarei/Pelisor

Diesmal ein Ausflug nach Magarei, gelegen zwischen Agnetheln/Agnita und Mediasch/Medias, direkt an der Straße. Herr Mild ist Kurator dort und in Haus Nr. 17 gegenüber des Pfarrhauses anzutreffen.

...der letzte Pfarrer...

Der letzte Pfarrer, ein Gunesch, verließ nach gemeindeinternen Streits, diese stille Dorf im 79er Jahr. Damals gab es noch 150 Familien. Heute ist es der Mittsechziger Mild, der auf Kirchenburg und Pfarrhaus sorgt. Immerhin wird in Magarei noch regelmäßig Gottesdienst gefeiert, zu dem Sächsinnen aus dem rumänisch-ungarischen Bürgisch/Bîrghis und aus der traurigen Einöde von Abtsdorf/Apos gebracht werden.

Die Kirche wird bereits seit über fünfzehn Jahren nicht mehr benutzt. Vieles, was an Inventar vorhanden gewesen ist, wurde gestohlen. Herr Mild erzählte, daß das Westportal (die Eingänge sind schöne gotische Bögen) nahezu wöchentlich eingeschlagen worden sei, bevor er es zumauern ließ. Die Orgel ist einmal nach Bukarest verbracht worden.
Vor einigen Jahren haben Berliner Architekturstudenten gegen Kost und Logis das Kirchendach gesichert. Diese Arbeit wird hoffentlich den Verfall der Kirche aufhalten können. Die Balkendecke (nur der Chor hat noch Kreuzbögen) ist doch an einigen Stellen in bedenklichem Zustand; immerhin überspannen die Balken ein gut zehn Meter breites Schiff. Die Kirche hat eine sehr schöne, trockene Akustik.

Der Altar ohne Figuren, ohne Altarbild

Die Kirchenburg selbst ist relativ klein. Der Weg vom Dorf hinauf zu ihr ist mit Müll vom Nachbarsgrundstück des Pfarrhofes verschüttet. Die Burg hat einen Ring, der vor ein paar Jahren auf der Südseite etwa erhöht wurde, um Eindringlinge abzuhalten – ohne Erfolg. Um Steine für diese Arbeit und die Sicherung des Kirchendaches – zu gewinnen, wurden die Reste des Burghüterhäuschens abgetragen. Im Inneren des Burghofes läßt sich noch eine Turmruine gegen Nordwest erkennen, die an die noch stehende Außenwand eines einstigen Fruchthauses anschließt. Im noch stehenden Südturm gibt es – zum Dorf hin – eine Uhr mit einem Zeiger. Der Aufstieg ist jedoch nicht mehr sicher, weshalb der Turm verschlossen ist. Die Glocken sind wohl noch vorhanden, aber die Seile sind seit langem gestohlen.

Der Südturm
Das Pfarrhaus - eine Chance?

Das Magareier Pfarrhaus thront frei, erhöht neben der Hauptstraße des Dorfes. Es steht ebenfalls seit 1979 leer. Abgesehen von einer merklichen „Standfeuchte“ ist es jedoch in gutem Zustand. Hier werden die Gottesdienste in einem Zimmer, mesit vom Agnethler Pfarrer Bolthres, gehalten.Der Pfarrgrund zwischen Haus und Kirchenburg ist hanglagig und hat einen schönen Obstgarten. Es gibt seitens des Pfarrers Bemühungen, eineN MieterIn bzw. PächterIn für das Haus zu finden…

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