Heute, am 3. Februar 2014, haben wir – Bürger von Rumänien und Deutschland – die Hauptgeschäftsstellte von Minvest Deva besetzt, um auf die illegalen und unrechtmäßigen Begünstigungen der Bergbauunternehmen durch den rumänischen Staat aufmerksam zu machen.
Wir verurteilen die zyanidbasierten Bergbauprojekte von Certej, Deva-Muncel, Băiţa, Crăciunești, Brad, Rovina and Roșia Montană. Diese Projekte haben zerstörerische Auswirkungen auf Natur und Mensch und können zudem nur durch Verstöße gegen die geltenden Genehmigungsverfahren starten. Allein in der Certej-Mine würden innerhalb der 16 Jahre Betriebsphase 26,448 Tonnen Natriumzyanid und 15.280 Tonnen Kupfersulfat verwendet werden. Die Verwendung von Zyanid bringt keinen Wohlstand in eine Gemeinschaft, sondern nur Tod und die Verhinderung anderer wirtschaftlicher Aktivitäten. Wir verurteilen das Handeln des derzeitigen Direktors der Deva Gold, Nicolae Stanca, denen der Geruch von Korruption, Interessenkonflikten und Amtsmissbrauch anhaftet. Er hat im Namen des rumänischen Staates, die Partnerschaftsabkommen zwischen Minvest Deva und Gabriel Resources im Jahr 1997 unterzeichnet und arbeitete danach für den umstrittenen Geschäftsmann Frank Timiș.
Wir verurteilen das Vorhaben der Regierung, dem Parlament ein neues Bergbaugesetz vorzulegen. Wir verurteilen die verantwortungslose und unwürdige Haltung des Umweltministeriums von Rovana Plumb und verlangen ihren Rücktritt. Wir warnen Premierminister Victor Ponta, dass ein erneuter Versuch, das Bergbaugesetz mit seinen absurden und nur den Interessen der Bergbauindustrie dienenden Bestimmungen zu verabschieden, nicht folgenlos bleiben wird. Auf die Parlamentarier wird Druck ausgeübt, Zwangsenteignungen von Bürgern durch private Unternehmen zu legalisieren: Damit tut Ponta genau das Gegenteil dessen, was die Öffentlichkeit will! Die Ereignisse des letzten Jahres haben gezeigt, dass weder das Parlament die unrechtmäßigen Interessen von Bergbauunternehmen unterstützt (zwei Gesetzvorschläge wurden im letzten Jahr abgelehnt), noch die hunderttausenden Menschen, die im Herbst 2013 auf die Straßen gingen.
Nicht zuletzt möchten wir die Aufmerksamkeit auf das völlige Fehlen von Moral seitens politischer Vertreter wie Dan Şova oder Rovana Plumb lenken. Dan Şova schlägt vom Regierungstisch aus gesetzliche Lösungen für die Bergbauprojekte der Klienten seiner als Rechtsanwältin tätigen Mutter vor. Diese zyanidbasierten Projekte werden dann an seine Ministerkollegin Rovana Plumb weiter gegeben, die alles – einschliesslich Prozesseinstellungen – unternimmt, um sie genehmigt zu sehen.
Wir bitten die Bürger Rumäniens, sich ausführlich über die zahllosen Nachteile von Bergbauprojekten zu informieren und erinnern an die schrecklichen Umweltkatastrophen in Certej 1971 und Baia Mare 2000. Wir wollen nicht, dass sich solche Tragödien wiederholen! Zugleich sind wir solidarisch mit Bewegungen auf der ganzen Welt, die gegen derartig zerstörerische Bergbauprojekte kämpfen: Kremica (Slowakei), Halkidiki (Griechenland), Corcoesto (Spanien), Oro No (Spanien), Bergama (Türkei), Kumtor (Kirgisien), Talvivaara (Finnland).
Respect existence or expect resistance: Existenz oder Widerstand!
Kein Zyanid in Rumänien!
For more information in English please contact:
Mihnea Blidariu – Mobile: +40 (0)751-373926
Alexandru Boguș – Mobile: +40 (0)786-940886
Pressetext als PDF zum Download hier: PR_GER_Staatliche Bergbaufirma Minvest Deva von Zyanid- und Goldabbau-Gegnern besetzt.
Weitere Informationen auf m.rosiamontana.net und www.rosiamontana.org
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