Forum gegen Grossprojekte: 2014 in Roșia Montană

Vom 8. bis 11. Mai findet das 4. Forum gegen unnütze und aufgezwungene Großprojekte statt. Diesmal im rumänischen Roșia Montană.

Nichts kann die Kampagne zur Rettung des westkarpatischen Bergdorfes Roșia Montană neben dem Widerstand der rumänischen Bürger_innen mehr brauchen als internationale Aufmerksamkeit. Die ist schwer zu erreichen, wenn es um die Ausbeutung von Bodenschätzen in einem strukturschwachen Land geht. Diese Feststellung gilt für ganz Osteuropa, auf dem in diesem Jahr auch der Fokus des Forums liegen soll. Nicht nur hat sich die freiheitliche Variante nach den Jahrzehnten kommunistischer Diktaturen für viele Bewohner_innen mittlerweile in einen „demokratischen Albtraum“ verwandelt, wie es im Aufruf heisst. Mehr noch, die gesamte östliche Grenzregion der Festung Europa steht mittlerweile unter Dampf. Nichts ist mehr gut von Kiew bis Damaskus und Europa scheint nicht aktiv an Entspannung, geschweige denn: Verbesserung dieser Lage interessiert.

http://rosiamontana.org/fauimp4/
Quelle: http://rosiamontana.org/fauimp4/

Es ist also eine sinnvolle Entscheidung, dass nun zum vierten Mal stattfindende Forum gegen unnütze Grossprojekte nach Rumänien zu holen. Zuvor hat es im italienischen Susatal, dem französischen Notre-Dame-des-Landes und vergangenes Jahr in Stuttgart stattgefunden. Im Aufruf der Vorbereitungsgruppen heisst es treffend: „Wir wollen uns gegenseitig unterstützen, miteinander lernen und wir wollen gemeinsam Lösungen finden. Wir müssen uns effektiver koordinieren, unseren Widerstand verbessern und zusammen aktiv werden.“ Das trifft für alle der schon länger aktiven Kampagnen zu, die zum Forum kommen werden: Aktivist_innen von NO TAV (Italien), Stuttgart21 (Deutschland), S.O.S. Halkidiki (Griechenland), ZAD Notre-Dame-des-Landes (Frankreich), Stop H2S (Grossbritannien), ORO NO (Spanien), Northern Forrest Defence (Türkei), Kremnica Beyond Gold (Slowakei). Der Effekt für die Kampagne zur Rettung von Roșia Montană ist gewollt. Er ist auch nötig angesichts der schier grenzenlosen Ausbeutungspläne der Bukarester Regierung: fast ein Dutzend Goldminenpläne und zahllose Schiefergas-Erkundungssonden haben viel jungen Widerstand hervorgerufen. Angeblich sind bis zu zwei Drittel des Landes für Erkundungen nach Gasen, Mineralien und anderen Bodenschätzen freigegeben worden.

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